Die Naturfotografie gehört zu den spannendsten Teilgebieten der Fotografie und ist eine Fotografie-Art mit vielen Ansprüchen. Hier sind außerordentlich vielseitige Fähigkeiten des Fotografen gefordert. Neben einem Blick für Landschaft und Natur, technischen Kenntnissen und dem profunden Wissen um die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten gehören Geduld, Schnelligkeit und körperliche Fitness genauso dazu, wie eine gehörige Portion Jagdinstinkt und – wenn man nicht nur die heimische Flora und Fauna ablichten will – oftmals auch Reiselust. Vor allem aber sollte der Naturfotograf bedenken, dass er oftmals in den Lebensraum von Tieren und Pflanzen eindringt und dass es bei allem Enthusiasmus gilt, diesen nicht zu zerstören.
Was braucht man für die Naturfotografie?
Mit dem Siegeszug der digitalen Fotografie haben sich auch im Bereich Naturfotografie sowohl für Profis, als auch für Hobbyfotografen eine Menge neuer Möglichkeiten ergeben. Durch diverse Automatikprogramme und zahlreiche weitere Funktionen, wie Fernauslösung können selbst Laien mit einer Kompaktkamera zu recht ordentlichen Erfolgserlebnissen auch unter schwierigeren Verhältnissen kommen. Wer allerdings das Hobby Naturfotografie ernsthaft betreiben möchte, kommt kaum um die Anschaffung einer digitalen Spiegelreflexkamera oder zumindest einer Bridgekamera, die einen Objektivwechsel erlaubt, umhin. Im Gegensatz zu allen andern Systemen bieten Spiegelreflexkameras das mit Abstand vielfältigste Zubehör. Beginnend von der Möglichkeit, mehrere Blitze einzusetzen über Teleobjektive von 500mm und mehr bis hin zu Spezialobjektiven, die Aufnahmen im Mikrokosmos ermöglichen. Dabei spielt der Hersteller der Kamera an sich eine eher untergeordnete Rolle, es gilt jedoch die Devise, dass bei der Vielfalt der Möglichkeiten, die die Naturfotografie bietet auch entsprechend vielfältiges, kompatibles Zubehör zu finden sein sollte. Außerdem müssen die Kameras auch bei schlechteren Wetterbedingungen sicher funktionieren. Gerade im Bereich Naturfotografie darf es keinesfalls passieren, dass im entscheidenden Moment die Kamera ausfällt, denn schließlich lassen sich Naturaufnahmen nicht stellen und beliebig oft wiederholen. Aus diesem Grunde erfreuen sich DSLR- Kameras von Nikon und Canon, in den letzten Jahren auch Sony oder Panasonic einer großen Beliebtheit. Zu bedenken wären auch so wichtige Funktionen, wie die Geschwindigkeit von Serienaufnahmen. Hier sollten mindesten 6 Bilder pro Sekunde erreicht werden. Je nach beabsichtigtem Aufnahmetypus sind verschiedene Objektive, wie zum Beispiel Makro, Weitwinkel- oder Teleobjektive notwendig und selbstverständlich gehört unbedingt ein Stativ – besser noch mehrere verschiedene – zur Standardausrüstung des Naturfotografen.
Improvisation und Tarnung bei der Naturfotografie
Natürlich gilt es für den Naturfotografen bei vielen Aufnahmen in freier Natur, wo es darum geht, besonders scheue Lebewesen zu fotografieren, sich selbst und die Ausrüstung entsprechend zu tarnen. Hier tun Schminke, Tarnnetze oder gar Zelte ganz gute Dienste. Oft sind hier und auch bei der Ausrüstung selbst Improvisationstalent und gute Einfälle gefragt. Wer beispielsweise im Makrobereich in der Natur, wo kein Stativ zum Einsatz kommen kann, seine Aufnahmen nicht verwackeln will, hat die Möglichkeit, mit einem Sack voll reis zu arbeiten, auf der sich die Kamera fest aufsetzen lässt. Hinzu kommen diverse Filter die je nach Spezialgebiet und Lichtverhältnissen zum Einsatz kommen. Obwohl gerade bei Naturaufnahmen großer Wert auf natürliche Lichtverhältnisse gelegt wird, kann ab und an auch ein Blitz benötigt werden, der oftmals mit zusätzlichen Diffusoren „entschärft“ werden sollte. Außerdem helfen Aufhellfolien für diffuses Licht bei verschiedenen Aufnahmen.
Im nächsten Teil dieser Serie erfahren Sie mehr über das Thema Motivsuche und fotografisches Sehen, sowie über Aufnahmetechniken.
Quelle des Bildes: http://www.lightbearer.de/naturfotografie.html
Bildquelle: dominikprobst.de