Viele Fotografen zieht es nach Berlin, in die schöne Hauptstadt. Da haben sie dann alle Hände voll zu tun um ein perfektes Motiv zu schießen, es gibt ja zahlreiche Gebäude, Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt in Erinnerung behalten möchte. Gute Panoramabilder von Berlin sind stets mit einer bestimmten Arbeit verbunden. Wenn die Bilder in einem großen Format erscheinen, wirken sie einfach beeindruckend. Aber hohe Qualität kann auch ohne besonders aufwendige Technik erreicht werden. Große Bildformate benötigen nicht unbedingt eine Großbildkamera. Manche nutzen spezielle Panoramakameras, um bewegte Objekte aufzunehmen, aber man kann auch ohne diese auskommen.
Sehr schön sieht das Brandenburger Tor aus, das sehr lange als Symbol für die geteilte Stadt Berlin war. Heute ist es ein Wahrzeichen der Hauptstadt, die nach dem Mauerfall wieder vereinigt wurde. Die Touristen wollen unbedingt so ein Panoramabild haben. Die richtige Panoramaansicht von Berlin ist für viele Touristen sehr entscheidend. Aber es ist immer wichtig, dass alles richtig gemacht wird und kein Fehler sich einschleicht. Die Parallaxe spielt eine große Rolle, die scheinbare Änderung der Objektposition, wenn ich zum Beispiel meine eigene Position wechsle. Wer die Parallaxe nicht beachtet, wird keine Bilder mit hoher Qualität machen können: Die nahen und fernen Objekte verschieben sich. Die benachbarten Bilder kann man nicht decken, sie werden nur mit Mühe zusammengefügt.
Man vermeidet die Parallaxenfehler, wenn die Kamera um den bestimmten Punkt zur Schwenkung gebracht wird. Der Drehpunkt stellt dann das optische Zentrum von dem Objektiv dar. Kleine Parallaxenfehler bei den Panorama-Aufnahmen von Landschaften kann die Stitching-Software ausbügeln. Das konnten wir zum Beispiel auch bei dem Bild von dem Berliner Reichstag am Spreebogen mit dem Paul-Löbe-Haus machen. Anders war es bei den Architektur- sowie Innenaufnahmen, die konturenreiche nahe und ferne Objekte hatten. Der spezielle Panoramastativkopf ermöglicht das Schwenken des Geräts um den NPP. Bei den Aufnahmen in Berlin beachtete man, dass nicht alle Objektive ein gleiches optisches Zentrum haben, sie besitzen also einen anderen NPP. Der Punkt hängt von der Konstruktion, der ausgesuchten Entfernung und von der Brennweite ab.
Am Spreebogen im Regierungsviertel (unweit des neuen Hauptbahnhofs) machte man Panoramabilder mit Fischaugen-Objektiven. Der große Bildwinkel erlaubte Panoramen in nur wenigen Aufnahmen. Fischaugen-Objektive verfügen über keinen klaren NPP. Der Fotograf ist meistens experimentierfreudig, er schnappt seine Kamera und geht raus. Die Panoramafotografie erfordert viel Geduld und Erfahrung, außerdem auch Lehrgeld, bis dann endlich ein gutes Ergebnis kommt. In Berlin fängt man am besten mit Landschaftspanoramen an. Die Bilder lassen sich einfach frei Hand erstellen. Der Autofokus sollte deaktiviert werden. Manuellen Modus verwenden wir, um jedes Bild dann zu einem Panorama zusammenzufügen. Die Blende soll schon ganz klein gewählt werden, nur so können alle Objekte auf dem Panorama ganz scharf dargestellt werden. Das Schloss Bellevue fotografieren die Touristen ganz gerne. Als dann ein schönes Panoramabild entstand, erklärte der Fotograf, dass er eine Blende ab F10 und kleiner benutzt. Die Kamera kann den Weißabgleich zwischen den Bildern automatisch umstellen, er wird vielleicht auf das Sonnenlicht fixiert.
Die Touristen blättern erst in den Katalogen, suchen sich interessante Sehenswürdigkeiten aus, dann versuchen sie so viel wie möglich an einem Tag zu besichtigen. Das Schloss Bellevue wurde für die Panoramaaufnahme ausgesucht, weil die Postadresse des Bundespräsidenten „Spreeweg 1“ lautet. Gerade da steht auch das Schloss. Es wurde in den 1950er Jahren zur Berliner Dependance vom Staatsoberhaupt und ab 1994 ist das Schloss der erste und einzige Amtssitz des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Die Anlage aus drei Flügeln baute man an dem Westrand des Tiergartens, sie sollte für Friedrich den Großen, den jüngsten Bruder Ferdinand von Preußen bestimmt sein. Den Entwurf für das schöne Gebäude lieferte Philipp Daniel Boumann, man baute es in den Jahren 1785–90. Das Panoramabild zeigt, dass die Fassade noch dem Original entspricht, aber leider veränderten sich die Innenräume, weil man sie nach dem Weltkrieg bei dem Wiederaufbau umgestaltet hat.
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Amsterdam_Canals_-_July_2006.jpg
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