Tipps und Tricks

Als Fotograf selbstständig arbeiten – berufliche Voraussetzungen

photo-256888_640Möchten Sie als Fotograf arbeiten, können Sie eine Selbstständigkeit anstreben. Sie haben verschiedene Möglichkeiten. Üben Sie einen anderen Beruf aus und möchten Sie als Fotograf etwas Geld nebenbei verdienen, ist die nebenberufliche Selbstständigkeit eine gute Wahl. Als Fotograf in hauptberuflicher Selbstständigkeit müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Die Anmeldung nimmt der Rat der Stadt oder die Gemeinde entgegen, in der Sie wohnen. Seit einigen Jahren ist die Berufsbezeichnung Fotograf nicht mehr geschützt. Für Sie bedeutet dies, dass Sie nicht zwingend eine fundierte Ausbildung benötigen. Sie können auch dann eine Selbstständigkeit als Fotograf anstreben, wenn Sie einen anderen Beruf gelernt haben. Möchten Sie als professioneller Fotograf tätig sein, öffnet eine Ausbildung jedoch Türen. Viele Kunden legen Wert darauf, dass der Fotograf, den sie engagieren, sein Handwerk gelernt hat. Dies sollten Sie berücksichtigen, bevor Sie sich für die Selbstständigkeit in diesem Bereich entscheiden. Fotograf ist ein Lehrberuf, den Sie innerhalb von drei Ausbildungsjahren erlernen können. Darüber hinaus bieten verschiedene Hochschulen Studiengänge an, die sich mit der Fotografie beschäftigen. Dort erlernen Sie jedoch nicht das Handwerk, sondern Sie setzen sich intensiv mit den gestalterischen Möglichkeiten auseinander, die Ihnen die Fotografie bietet.

Das benötigen Sie als Fotograf – eine Checkliste

Bevor Sie in die Selbstständigkeit starten können, brauchen Sie eine professionelle Ausrüstung. Diese ist notwendig, um die hohen Anforderungen an ein perfektes Bild erfüllen zu können. Steigen Sie mit dem Kauf einer guten Kamera und mehrerer Objektive in die Fotografie ein und vervollständigen Sie Ihre Ausrüstung nach und nach. Wichtig ist, dass Sie Ihr Equipment an den Bereich anpassen, in dem Sie fotografieren möchten. Für den Einstieg in die Selbstständigkeit ist folgende Ausrüstung empfehlenswert:

* Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor von Canon oder Nikon
* Lichtstarke Festbrennweite 50 mm
* Normalzoomobjektiv 16-18 mm – 50-80 mm Brennweite
* Teleobjektiv 120 – 400 mm Brennweite
* Blitzgerät mit hoher Leitzahl und manuellen Einstellungsmöglichkeiten

Vergleichen Sie die Systeme von Canon und Nikon miteinander, bevor Sie sich für eine Kamera entscheiden. Der Umstieg auf ein anderes System ist immer mit einem finanziellen Verlust verbunden, denn die Kamerasysteme sind untereinander nicht miteinander kompatibel.

Gewerbeanmeldung und Umsatzsteuerpflicht

Als Gewerbetreibender müssen Sie ab einem bestimmten Jahresverdienst Gewerbesteuer an die Stadt oder Gemeinde abführen. Außerdem sind Sie ab einem bestimmten Einkommen zur Umsatzsteuer verpflichtet. Dies bedeutet, dass Ihre Aufträge teurer sind, denn Sie müssen die Umsatzsteuer ausweisen. Dies können Sie nur umgehen, wenn Ihr Gewinn im ersten Jahr Ihrer Selbstständigkeit 15.000 EUR nicht übersteigt. Ab dem zweiten Jahr darf der Umsatz als selbstständiger Fotograf 50.000 EUR betragen. Im Rahmen der nebenberuflichen Selbstständigkeit spielen diese Einkommensgrenzen in der Regel für Sie keine Rolle. Sie können Ihre Dienstleistungen preiswerter anbieten, da Sie keine Umsatzsteuer abzuführen brauchen. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang jedoch, dass Sie sich als Kleinunternehmer auf der Rechnung ausweisen. Dadurch kann es passieren, dass Sie für einige Kunden keinen professionellen Eindruck hinterlassen. Dennoch sollten Sie die Vor- und Nachteile der Umsatzsteuerpflicht für sich abwägen. Wenn Sie unter den genannten Grenzen verdienen, können Sie wählen, ob Sie Umsatzsteuer abführen möchten oder nicht.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, können Sie für Ihre Ausstattung, die Sie als Fotograf benötigen, die Umsatzsteuer absetzen. Falls Sie dafür eine kleine Finanzspritze benötigen, können Sie diesen Kredit auch unter Umständen von der Steuer absetzen.  Dies bedeutet, dass Ihr Equipment beim Kauf preiswerter ist, denn Sie bekommen die Umsatzsteuer vom Finanzamt erstattet. Die Kosten können Sie über die AfA-Abschreibung fünf Jahre lang von der Steuer absetzen. Diese Möglichkeit haben Sie unabhängig davon, ob Sie Umsatzsteuer abführen oder nicht. Die Umsatzsteuer, die Sie auf der Rechnung ausweisen, wird als durchlaufender Posten bezeichnet. Sie führen die Beträge direkt an das Finanzamt ab. Wenn Sie Investitionen geleistet haben, die Sie steuerlich absetzen können, mindert sich die abzuführende Umsatzsteuer um den entsprechenden Betrag. Die Möglichkeit, Umsatzsteuer für das Finanzamt von der Investition abzuziehen, ist neben der Professionalität bei der Rechnungserstellung ein Vorteil der Umsatzsteuerpflicht. Nachteile ergeben sich aus der Pflicht, eine Umsatzsteuervorauszahlung zu leisten und eine Umsatzsteuererklärung beim Finanzamt abzugeben. Versäumnisse werden in der Regel mit hohen Gebühren geahndet. Bevor Sie sich für die Umsatzsteuerpflicht entscheiden, ist es ratsam, sich von einem Steuerfachmann beraten zu lassen.

Spezialisierungsrichtungen – die Facetten der Fotografie entdecken

Bereits bei der Planung der beruflichen Selbstständigkeit als Fotograf sollten Sie für sich entscheiden, welche Motive Sie fotografieren und welche Dienstleistungen Sie anbieten möchten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Fotograf zu arbeiten. Jedoch erzielen Sie nicht in allen Bereichen ein gesichertes Einkommen.

Als Fotograf im Studio arbeiten

Grundsätzlich können Sie ein Studio einrichten und die Aufnahme von Portraits, Bewerbungsfotos und Passbildern anbieten. Sie arbeiten zu festgesetzten Öffnungszeiten in Ihrem Studio und können kreative Fotoshootings auch Outdoor anbieten. Ihre Ausrüstung müssen Sie an die Studiofotografie anpassen. Außerdem benötigen Sie ein breites Wissen über den Einsatz von Licht und Blitzgeräten. Außerdem ist Kreativität gefragt. Sie müssen einen Fundus an Hintergründen besitzen, die der Jahreszeit und dem Bedarf des Kunden angepasst sind.

Als Outdoorfotograf kreativ sein

Als Outdoor-Fotograf arbeiten Sie in einem besonders kreativen Bereich der Fotografie. In der Regel nehmen Sie in diesem Bereich keine Aufträge an, sondern Sie fotografieren besondere Landschaften, Gebäude, Tiere oder Pflanzen und kreieren daraus besondere Bildkompositionen. Diese verkaufen Sie oder Sie präsentieren sie auf Ausstellungen oder in einem Bildband. Diesen Bereich der Fotografie üben Sie am besten im Rahmen einer nebenberuflichen Selbstständigkeit aus, denn Sie haben keine sicheren Einnahmen.

Hochzeits- und Schulfotograf

Viele Fotografen bieten ihre Dienstleistungen auf Hochzeiten, Familienfeiern oder in Schulen an. Wenn Sie sich in diesem Bereich selbstständig machen möchten, haben Sie gute Chancen, ein gesichertes Einkommen zu erzielen. Sie bieten Ihre Dienstleistungen über das Internet an und präsentieren einige Referenzen. Wenn Sie gute Arbeit leisten, werden Sie über die so genannte Mundpropaganda weiterempfohlen und gelangen schnell zu sicheren Einnahmen. Als Hochzeits- und Schulfotograf ist eine hohe Flexibilität sehr wichtig. Sie können einzelne Fotoshootings anbieten oder Sie nehmen die Begleitung eines Events in Ihr Dienstleistungsporfolio auf. So können Sie beispielsweise den Tag der Hochzeit ab der Ankunft der Braut fotografieren und auch die Feier am Nachmittag begleiten.

Sportliche Ereignisse und Reportagen fotografieren

Als Sportfotograf benötigen Sie eine schnelle Kamera und Teleobjektive, die auch auf längeren Entfernung Motive einfangen können. Der Job als Reportagefotograf ist mit vielen Reisen verbunden. Sie haben keinen regelten Tagesablauf, sondern müssen zu entsprechenden Terminen rechtzeitig vor Ort sein. Auch an Wochenenden und Feiertagen ist Ihr Einsatz gefragt. Dies sollten Sie bedenken, bevor Sie sich für diesen Bereich der Fotografie entscheiden.

Berufliche Möglichkeiten als Fotograf – ein Fazit

Ihre beruflichen Möglichkeiten als Fotograf sind sehr vielschichtig. Wenn Sie sich selbstständig gemacht haben, ist es ratsam, wenn Sie sich zunächst in verschiedenen Bereichen ausprobieren. Da Sie als Fotograf kreativ arbeiten, ist es wichtig, dass Sie Spaß und Freude an Ihrer beruflichen Tätigkeit haben. Viele Fotografen kombinieren verschiedene Tätigkeitsfelder miteinander und schaffen sich so ein abwechslungsreiches Aufgabenfeld mit immer wieder neuen Voraussetzungen. Wichtig ist, dass Sie in eine gute Ausrüstung investieren. Nur dann können Sie auch schwierige fotografische Aufnahmesituationen versiert meistern.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/foto-objektiv-objektive-fotograf-256888/ und https://pixabay.com/de/users/jarmoluk-143740/

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