Bei der Stockfotografie werden Fotografien zu verschiedenen Themen auf Vorrat produziert, um sie danach verkaufen zu können. Die Sujets haben vor allem illustrierenden Charakter. Damit grenzt sich die Stockfotografie gegenüber Modefotografie, Kunstfotografie und Pressefotografie ab, bei denen das Bild den eigentlichen Inhalt transportiert.
Ein Beispiel: Eine Zeitschrift bringt einen Bericht über gesunde Ernährung, bei dem die Wichtigkeit von ausreichend Obst und Gemüse im Vordergrund steht. Die Bildredaktion sucht nun bei einer Bildagentur ein Foto, welches zum Thema passt. Vielleicht eine gesund aussehende, junge Frau, die in einen knackigen Apfel beißt oder ein Bild eines hübsch angerichteten Salattellers oder frische Gurken unter einem Wasserstrahl. Es sind in dem Fall also ansprechende Bilder gefragt, die Werte wie Frische, Naturnähe und Gesundheit transportieren. Welche Apfelsorte auf dem Bild zu sehen ist, oder wie die Frau heißt, interessieren nicht.
Einsatzbereich der Stockfotografie:
Stockfotos werden an vielerlei Orten eingesetzt, von Printmedien und Werbematerial, bis hin zu Buchumschlägen und CD-Covers. Im digitalen Bereich werden die Fotos auf Webseiten wie auch in Apps oder anderer Software verwendet.
Wer vertreibt Stockfotos?
Die Fotografien werden über sogenannte Bildagenturen vertrieben. Auf der Webseite der jeweiligen Agentur kann man gezielt nach passenden Fotos suchen, indem man aus verschiedenen Kategorien wählt, zum Beispiel „Familie“, „Natur“ oder „Wellness“, Stichwörter verwendet wie „Geburtstag“, „Idylle“ oder „Badewanne“ und zusätzliche Angaben macht, sei es zur Altersgruppe und Anzahl der abgebildeten Personen oder auch zum Bildformat.
Was ist beim Kauf von Stockfotos zu beachten?
Bei Stockfotos werden zwischen zwei Kategorien unterschieden: lizenzfreie sowie lizensierte Bilder. Wer ein lizenzfreies Bild erwirbt, kann dieses in der Regel uneingeschränkt benutzen, egal für welchen Verwendungszweck und in welcher Auflage. Wogegen beim lizensierten Bild der Preis von der Art der Nutzung sowie von der Auflage abhängig ist.
Ich möchte meine Fotos verkaufen. Worauf muss ich achten?
Grundsätzlich kann jeder seine Fotos verkaufen, aber nicht alle Fotos finden Käufer. Die Qualität muss stimmen. Das heißt: korrekt belichtete, scharfe und gut strukturierte Bilder mit einer klaren Bildsprache sind gefragt, künstlerische Experimente weniger. Auf übermäßige Bildbearbeitung am Computer wie zum Beispiel sichtbares Nachschärfen ist zu verzichten. Was außerdem gerne gesehen ist, sind sogenannte „Freisteller“. Dies sind Sujets vor weißem Hintergrund, welche entweder im Studio so fotografiert wurden, oder nachträglich mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms „freigestellt“ werden.
Bildaufbau der Stockfotos
Es ist zu empfehlen, jedes Sujet im Hoch- wie auch im Querformat aufzunehmen. Oftmals werden dem Foto Text sowie Logos oder andere Grafiken hinzugefügt. Somit kann es von Vorteil sein, wenn um das Hauptsujet herum genügend Platz ist. Denn zuschneiden kann man ein Bild nachträglich immer noch, jedoch vergrößern lässt es sich nicht.
Welche Sujets sind gefragt?
Grundsätzlich sind viele Sujets brauchbar. Von einer weiten Landschaft bis zur einzelnen Blüte einer Blume, vom Manager im Anzug bis zum Baby im Kinderwagen. Wer jedoch gezielt Stockfotos produzieren möchte, der sollte sich informieren, welche Fotos in welchem Stil gerade in Mode sind. Dies ist relativ einfach: Man schaue sich die gängigen Zeitschriften und Magazine an und achte auf die Art der Bilder, die darin Verwendung finden.
Bilder verkaufen – wie sieht das rechtlich aus?
Wer mit dem Verkaufen von Fotos Geld verdienen möchte, sollte sich vorgängig mit der rechtlichen Situation auseinandersetzen. Wenn zum Beispiel Personen auf dem Bild erkennbar sind, müssen diese schriftlich bestätigen, dass sie mit der Veröffentlichung des Bildes einverstanden sind, wobei bei minderjährigen Kindern die Unterschrift der Eltern erforderlich ist. Weiterführende Informationen zu dem Thema Fotorecht finden sich zum Beispiel im Buch „Fotografie und Recht“ von Daniel Kötz und Jens Brüggemann, zur Stockfotografie allgemein im Buch „Stockfotografie: Geld verdienen mit eigenen Fotos“ von Robert Kneschke.
Lesenswertes zur Stockfotografie auf anderen Blogs:
- http://rechtsanwalt-schwenke.de/urheberrechtsverletzung-durch-verwendung-von-stock-fotos-auf-facebook/
- http://www.helma-spona.de/wp/2010/12/11/stockfotografie-strategien-fur-den-erfolg/
Bildquelle: http://gratisography.com/
Hier habe ich einige wertvolle Informationen erhalten, die sehr hilfreich sind. Danke dafür.
Gruß Anna